Weiterhin reichlich Optimierungsbedarf bei Online-Händlern
Das Jahr 2020 ist zwar nun schon seit einigen Wochen Geschichte. Keinesfalls überholt sind damit jedoch die Statistiken und Studienergebnisse, die in diesem Jahr erhoben wurden. Höchst interessant sind die E-Commerce Versandstudien von parcelLab, da sie die Notwendigkeit der von Horstmann Maschinenbau entwickelten Verpackungsmaschinen Boxmaker Systems stützen.
Die erste, mehr als 60-seitige Studie analysierte die Stärken und Potentiale im Bereich Checkout, Versand und Retouren der 100 größten deutschen Onlineshops. Darunter allseits bekannte Schwergewichte aus den unterschiedlichsten Sparten wie Zalando, H&M, IKEA, Hornbach, MediaMarkt, Douglas und natürlich Amazon.
Eine Erkenntnis ist, dass die Mehrheit der Online-Shops auf klassische Versandkartons und nicht auf gebrandete Pakete im eigenen Design setzt. Zwar könnten die Händler sich so von der Konkurrenz abheben – und das Kundenerlebnis beim Empfang verbessern. Demgegenüber steht jedoch die Erfahrung, dass gerade bei begehrten Brands und hochwertigen Produkten das Risiko eines Diebstahls stark ansteigt. Gebrandete Pakete wirken also weniger auf Kunden werbend, als vielmehr Langfinger. Neutrale (Um)Verpackungen, wie sie unsere Boxmaker Systems produzieren, sind somit oftmals eine bewusst gewählte Sicherheitsvorkehrung.
Wie weit die Online-Händler bei der Verpackung von den Bedürfnissen Ihrer Kunden dennoch entfernt sind, macht eine zweite parcelLab-Studie deutlich, die das Thema E-Commerce aus Kundensicht beleuchtet. Darin wurden in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut YouGov rund 2.000 Online-Shopper in Deutschland nach ihren Wünschen und Erwartungen an den Paketversand befragt und die Antworten der ersten Versandstudie abgeglichen. Mit Ergebnissen, die wir bei der Entwicklung unserer Packaging-on-Demand-Maschinen bereits vorausgesehen haben. Dass beispielsweise knapp die Hälfte der 100 größten Händler den Aufwand betreibt und seine Versandkartons bedruckt, hat praktisch keinen positiven Effekt: Nur 4 % der befragten Online-Shopper war das wichtig. Für die Kaufentscheidung ausschlaggebender sind stattdessen andere Aspekte. So ist für 42 % der Käufer relevant, dass das Produkt in einem umweltfreundlichen Recyclingkarton (wie z. B. Wellpappe) ankommt. Weitere 30 % legen Wert drauf, dass die Paketgröße dem Produkt angepasst ist. Und schließlich 16 %, dass kein Plastik als Füllmaterial verwendet wird.
Kämen noch mehr Online-Versender als zur Zeit genannten Kundenwünschen nach, könnten Sie mit einem geschickten Preismanagement sogar einen weiteren Kaufanreiz in Stellung bringen. Denn mit Kartons, die nur mehr so groß wie unbedingt nötig sind, lassen sich die Versandkosten zum Teil erheblich senken. Und das wiederum rückt in greifbare Nähe, den Kunden eine kostenlose Lieferung und/oder Rücksendung anzubieten. Tatsächlich gehören die Versandkosten bei deutschen Kunden zum entscheidenden K.o.- oder Go!-Kriterium beim Online-Kauf. Ein Drittel der Befragten erwartet generell eine kostenfreie Lieferung. Ein weiteres Drittel will schon ab einem verhältnismäßig geringen Warenwert von 20 Euro gratis beliefert werden. Und nur jeder Zehnte ist bereit, die Lieferkosten selbst zu tragen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Retouren. Dem gegenüber offerieren auf Versenderseite bislang lediglich 20 % der Online-Shops den kostenlosen Versand.
Gerne stellen wir Ihnen die beiden parcelLab-Studie mit Genehmigung des Urhebers zur Online-Betrachtung sowie zum Download bereit:
Über die pacelLab-Website erhalten Sie zudem bereits die aktualisierte Ausgabe Die große E-Commerce Versandstudie 2021
Und natürlich weisen wir gerne nochmal auf unseren Gastbeitrag mit Bezug auf Packaging-on-Demand hin, den wir als Lösungsansatz für die genannten Herausforderungen auf dem parcelLab-Blog veröffentlicht haben.
Bildquelle: Horstmann Maschinenbau GmbH – Jörg Letz